Biodiversität

Das Hauptziel des Arbeitsbereichs Biodiversität ist der Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume sowie die Umsetzung eines ökosystembasierten Denkens und Managements im Ostseeraum.
Das Problem: Viele Arten im Ostseeraum sind bedroht. Die Bedrohungen können durch bestimmte anthropogene Nutzungen wie Fischerei, Verschmutzung oder Unterwasserlärm, aber auch durch den Klimawandel infolge der Industrialisierung unserer Welt verursacht werden. Beispiele für bedrohte Arten sind der Schweinswal oder verschiedene Fischarten wie der Ostseelachs, die in der Habitatrichtlinie der EU aufgeführt sind. In der Ostsee gibt es nur noch wenige hundert Schweinswale, und durch Untätigkeit besteht die Gefahr eines vollständigen Verlusts. Die Hauptbedrohungen für den Ostseeschweinswal sind Beifang in der Kiemennetzfischerei, Umweltschadstoffe und Unterwasserlärm sowie Veränderungen des Ökosystems, die die Zugänglichkeit der Beute beeinträchtigen können. Es wurde ein Lachsaktionsplan verabschiedet, aber zwei Drittel der wilden Flusspopulationen sind immer noch durch Verschmutzung und Aufstauung von Flüssen für die Wasserkraft bedroht. Auch die Populationen von Kabeljau, Meerforelle und Aal sind von entscheidender Bedeutung. Der Ostseedorsch ist als Spitzenprädator sehr wichtig und ernährt sich von Sprotten und Heringen. In den letzten Jahrzehnten wurde der Kabeljaubestand stark überfischt, was zu einem Anstieg anderer pelagischer Fischbestände führte. Das gesamte Ökosystem wurde dadurch verändert, dass zuvor Kabeljau dominierte und nun Sprotte und Hering vorherrschend waren. Der Aalbestand ist um 97 % zurückgegangen und die Ostseeregion ist dabei von besonderer Bedeutung, da die meisten Aale hier zu großen Weibchen heranwachsen, was für den Erfolg des Laichens entscheidend ist.
Darüber hinaus gilt die Ostsee aufgrund ihrer Eigenschaften wie ihrer geschlossenen Form, der flachen Gewässer und des geringen Salzgehalts als besonders anfällig für die Ansiedlung fremder Arten. Ihre Biota besteht zu einem beträchtlichen Teil aus neu angesiedelten fremden Arten (nicht heimische Arten – NIS/invasive fremde Arten – IAS), darunter auch Krankheitserreger. Im Zusammenhang mit verstärktem Transport und Verkehr, dem Bau von Kanalsystemen und wachsender Aquakultur hat sich auch die Einführung fremder Arten in die Region beschleunigt und gilt als eine der größten Bedrohungen für die gesamte Biodiversität der Ostsee. Der Klimawandel als einer der Haupttreiber biologischer Invasionen wird das Problem noch dringlicher machen. Einmal angesiedelt und verbreitet, können fremde Arten die biologische Vielfalt, Ökosystemfunktionen, sozioökonomische Werte und auch die menschliche Gesundheit (z. B. giftige Algen und Bakterien) negativ beeinflussen.

Das Ziel

Ziel ist die Umsetzung eines ökosystembasierten Denkens und Managements im Ostseeraum. Ein besonderer Schwerpunkt muss auf die Schlüsselarten des Ökosystems gelegt werden, die stark gefährdet sind, um den Wiederaufbau eines gesunden Ostsee-Ökosystems zu unterstützen. Ebenso müssen einige Belastungen und räumliche Maßnahmen ihren eigenen Schwerpunkt haben, wie etwa Meeresschutzgebiete oder die Auswirkungen der Fischerei auf das Ökosystem.

How is CCB working with this issue?

  • Interessenvertretung

      Beiträge leisten und die Zusammenarbeit mit/zur EU, HELCOM-Arbeitsgruppen, BSAC, BALTFISH und anderen Umwelt-NGOs fortsetzen; die Ziele des überarbeiteten HELCOM-Aktionsplans für die Ostsee (BSAP) und des ASCOBANS-Jastarnia-Plans unterstützen; die Entwicklungen zum Thema Unterwasserlärm bei HELCOM, OSPAR, der IMO (International Maritime Organization) und auf EU-Ebene verfolgen; auf die Umsetzung der vollständigen ICES-Empfehlungen zu Maßnahmen zur Beifangminderung drängen und das Vertragsverletzungsverfahren gegen Schweden wegen des Beifangs von Schweinswalen verfolgen; Lobbyarbeit im Zusammenhang mit der Aalbewirtschaftung leisten und sich auf die schrittweise Einstellung der aktiven Fischerei konzentrieren, wobei die Freizeitfischerei Priorität hat.
    • Petition und Mitteilungen zum gefährdeten Schweinswal in der Ostsee; Mitteilungen zum Zustand des Aals, der Notwendigkeit eines Fangverbots und der Situation des Dioxingehalts im Aal; Steigerung des Wissens über Unterwasserlärm und mögliche Minderungsmaßnahmen innerhalb der NGO-Gemeinschaft.
  • Aktivitäten & Projekte

      #SaveTheBalticPorpoiseEel-WebseiteStaudamm-Rückbauprojekt ORE in der Ostsee
  • Andere Ressourcen

    Berichte & Broschüren:

MATERIALIEN & MEDIEN

WAS KÖNNEN WIR TUN?

What can countries do together?

Bekennen Sie sich zum allgemeinen Ziel, die Artenvielfalt der gesamten Region zu erhalten. Setzen Sie die Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt im aktualisierten HELCOM-Aktionsplan für die Ostsee vollständig um und entwickeln Sie nationale und gemeinsame Pläne zum Schutz der Meeresarten der Ostsee im Rahmen der Habitatrichtlinie der EU. Vereinbaren Sie, die geltenden Vorschriften zum Schutz der Robben in der Ostsee nicht abzuschwächen. Vereinbaren Sie Maßnahmen zur Verringerung des Beifangs, die im gesamten Verbreitungsgebiet des Schweinswals in der Ostsee umgesetzt werden sollen. Fördern Sie die Umsetzung der einschlägigen internationalen Abkommen über die Einfuhr gebietsfremder Arten, wie etwa das Ballastwasser-Übereinkommen. Teilen Sie aktuelle Erkenntnisse über die Entwicklung gebietsfremder Arten und ihre ökologischen Auswirkungen. Wenden Sie das Vorsorgeprinzip und einen ökosystembasierten Managementansatz für die Fischerei in der Ostsee an und befolgen Sie bei der Festlegung der Bestandsquoten die wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES). Die Größe der Fischerei und der Flotte muss den verfügbaren Ressourcen entsprechen. Nur den umweltfreundlichsten und verantwortungsvollsten Fischern sollte Zugang zu den Fischressourcen gewährt und die Erlaubnis zum Fischfang erteilt werden.

Was kann jedes Land tun?

Ergreifen Sie ernsthafte Anstrengungen zum Schutz der im regionalen System der Ostseeschutzgebiete (BSPA) ausgewiesenen nationalen Meeres- und Küstengebiete durch konkrete Managementpläne. Erlauben Sie keine generelle Jagd auf Robben in der Ostsee. Ergreifen Sie Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der Beifang von Schweinswalen minimiert oder möglichst auf Null gesenkt wird. Dies kann durch den Einsatz von Pingern in der Stellnetzfischerei oder durch weitere Schließungen von Fischereien in wichtigen Schweinswalgebieten erreicht werden. Verringerung der Übertragung gebietsfremder Arten durch Kontrolle und Management des Biofoulings von Schiffen sowie von Ballastwasser und Sedimenten in Häfen und Gewässern gemäß dem Ballastwasser-Übereinkommen. Überwachung aquatischer gebietsfremder Arten in Häfen und Küstengewässern (einschließlich Küstenlagunen). Befolgen der wissenschaftlichen Empfehlungen des ICES für den Fang von Kabeljau, Sprotte, Hering, Lachs, Meerforelle und Plattfisch. Ausarbeitung von Aktionsplänen zum Schutz und zur Verbesserung der natürlichen Reproduktion von Ostseelachs und Meerforelle in allen Flüssen und Flüssen mit Potenzial für natürliche Reproduktion. Zugang zu den Fischressourcen und die Erlaubnis zum Fischen sollten nur den umweltfreundlichsten und verantwortungsvollsten Fischern gewährt werden. Schutz des Aals und Erhöhung des Abflusses aus der Ostsee durch Einstellung des Fischfangs während der Wandersaison und Sicherstellung freier Wanderrouten.

What can you do?

  • Talk to your local politicians about the importance of protecting biodiversity in all sectors of society;
  • Contact your Ministry of Environment and urge for full implementation of developed management plans for BSAP and other marine conservation areas;
  • As a consumer, request restaurants and fishmongers to provide eco-labelled fish and not sell wild Baltic salmon or eel;
  • Push your own government and contribute to a better public awareness of the threat against the Baltic fish stocks;
  • Gather interested people and initiate or participate in local projects to restore natural reproduction of salmon and sea trout in the rivers near you, thereby contributing to the protection of a unique regional stock.

Get in contact with the
CCB Working Area Leader on Biodiversity



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send an e-mail to:

secretariat [at] ccb.se

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